Die Konsequenz des Werdens


...ist die Konsequenz aus:


Im Nachfolgenden ist immer das vorhergegangene enthalten, wobei jedes Individuum des Nachfolgenden nur einen Teil, wie eine bunte Mischung enthält.
Wodurch jedes Individuum eine für sich ganz eigene Charakteristika bekommt. Im verlauf des -im Grunde endlosen- Lebens eines Individuums tauscht es Charakteristika (Eigenschaften) mit anderen Individuen der selben, bzw. den nächstliegendsten Stufen aus, um sich selbst zu Gestalten und zu Entwickeln.

Somit ist jedes Individuum in einem ständigen Werdensprozess.

Beim Übergang in die nächste Stufe der Entwicklung wird das vorangegangene, was bis Dato das Maß der Dinge war nicht verworfen, sondern wird zu einer Spielart, bzw. Nahrungsgrundlage der nächsten Stufe.

Zum einen ist dadurch zwar das Nächste Herr über das Vorangegangene, andererseits jedoch zum einen ein Produkt und zum anderen auf das Vorangegangene als Nahrungsgeber angewiesen.

Anders herum produziert das Vorangegangene das Nächste aus sich heraus, wenn der Charakteristika-Austausch der Individuen untereinander einen selbst-fresserischen, bzw. selbst-zerstörerischen Höhepunkt erreicht hat.

Dieser Höhepunkt stellt somit auch die maximale Entwicklung der jeweiligen Stufe dar.

Das Nächste beherrscht und ernährt sich vom Vorherigen, da es sich sonst selbst und damit auch alle vorherigen Stufen bis zur völligen Vernichtung fressen würde.

Das Nächste wird aber immer auch wieder sein Eigenes Nächstes produzieren, so wie das Vorherige immer auch sein Eigenes Vorheriges hatte.

Somit steht jede Stufe immer in einer Symbiose mit dem Nächsten und dem Vorherigen, was bedeutet, das für keine Stufe das Argument des Höchsten, bzw. der Krone der Schöpfung eine Geltung hat.

Eine Stufe empfindet die nächste Stufe immer als Mittler zur übernächsten Stufe, welche wiederum als das Göttliche empfunden wird.

Denn der Ursprung des Seins ist das Unendliche. Und dieses kann nichts anderes produzieren, als Unendliches. Das scheinbar Endliche Individuum im Unendlichen ist in der weise doch wieder Unendlich, indem es unendlich Entwicklungsfähig ist.

Das Endliche Individuum jedoch kann niemals die unendliche Kette der Entwicklungen als ganzes sehen, da sie sowohl in die eine als auch in die andere Richtung unendlich ist.

Jedoch wird jedes Individuum in seinem unendlichen Leben die Stufen der Kette der Entwicklungen unendlich Durchschreiten.

Der Beginn und die Zeitdauer sind in sofern nicht von Belang, das für das Unendliche eine zeitliche Entwicklung – ganz gleich, wie lange sie dauert – immer unendlich kurz erscheint und somit für das Unendliche die Entwicklung in seiner ganzen Unendlichkeit als bereits vollendet erscheint.

Für das Endliche jedoch erscheint die Zeitdauer der Entwicklung unendlich lang.

Zwei Systeme Kollidieren




Zwei Wertesysteme:

1. Das Mengenbasierte System (Instabilität):
In unsere heutigen Modernen Welt fahren wir ein Wertesystem, welches auf der Basis von Angebot und Nachfrage (Menge und Mangel) basiert. Dabei ist Angebot sicher genau so Instabil wie die Nachfrage. Dies hielt man für Sinnvoll, da eine große Instabilität eine eine schnelle Entwicklung , bzw. ein schnelles Wachstum ermögliche sollte, was es auch sehr gut tut. Die dritte instabile Komponente, die auf Mangel beruhende dynamische Preisentwicklung, sollte Angebot und Nachfrage stabilisieren. Was es ebenfalls tut – jedoch nur auf kurze Distanz und auf den ersten Blick. Tatsächlich löst es in längeren Zeitabständen sehr viel größere Schwankungen in Form eines sich Aufschaukelns mit anschließenden zusammenbrechen aus.
Das dieses Wertesystem für Entwicklung und Wachstum wichtig ist, ist also klar. Aber für sich allein kann es nicht bestehen, da es genau so erschafft wie zerstört.

2. Das eigenschaftenbasierte System (Stabilität):

Das für heutige Begriffe kaum beschreibbare eigenschaftenbasierte System ist dem mengenbasierten System genau entgegengesetzt. Es basiert auf den sinnvollen Zusammenhang einer möglichst großen Vielfalt, bzw. dessen Zusammenspiel, sowie auf dessen möglichst unveränderlichen Erhalt im Sinne von bewahren. Die Menge spielt dabei keine Rolle. Und genau da ist das Problem dieses Systems.
Ein auf Erhalten und Bewahren basiertes System macht für sich allein keinen Sinn, da es von sich aus kaum etwas verändern wird und daher ewig leer bleiben würde.


Die Systeme treffen aufeinander
Der Konflikt (Qualität):

Treffen nun beide Systeme aufeinander, kommt es zwangsläufig zum Konflikt. Die Stabilität fürchtet um den Erhalt der Dinge durch die Instabilität und die Instabilität fürchtet die Freiheitsberaubung durch die Stabilität.
An dieser Konfliktstelle wird die qualitative Kommunikation als Kompensator und Kommunikator des Konfliktes benötigt. Denn die Stabilität wünscht ja Vielfalt – kann sie jedoch selbst nicht herstellen, und die Instabilität will ja alle nur erdenkliche Freiheit – zerstört sich dabei jedoch immer wieder selbst.
Um den Konflikt lösen zu können, muss die Instabilität ein gewisses Maß an Einsicht aufbringen, um ein stabilisierendes 'Zu hause' in sich aufstellen zu lassen – welches sie sicher immer wieder anbohren, tapezieren und voll stellen wird.
Die Stabilität hingegen muss einsehen, das eine vollständige Stabilität keinen Sinn macht, die Instabilität sie immer angreifen, bzw. herausfordern wird. Die Stabilität sich aber aus dem ganzen 'häuslichen' instabilen Gewimmel das erhaltenswerte Sinnvolle selbst bestimmen und bewahren, bzw. fördern kann.

Neubeginn?


Aller Neubeginn startet in einer diffusen Wolke, einem Haufen Zellschaum, einem Stein ohne Konturen. Jeder Architekt, jeder Künstler fängt mit einer Wolke an, um mit Hammer und Kettensäge erste Konturen heraus zu Arbeiten.

Fängt man so an, stellt man fest, das sich glücklicherweise das herausarbeiten von Details endlos fortsetzen lässt.

Die Sache ist jedoch die, das wir bereits eine sehr detailreich geschaffene Lebensform geschaffen haben, an der bereits viele hunderte und tausende von Jahren gearbeitet wurde. Eine Lebensform, die gerne und viel wächst und auch wachsen soll.

Jedoch lässt sich in dieser Lebensform keine innere Struktur erkennen. Unzählige verschiedenartigste Dinge sind auf irgend eine weise miteinander verknüpft, bzw. verschmelzen miteinander zu größeren oder anderen neuen Kreationen.

Von nahem betrachtet ergeben all diese Verbindungen, Verknüpfungen und Werdensprozesse durchaus Sinn. Niemand kann sagen, das daran etwas Falsch sei.

Von weitem betrachtet erscheint das komplexe Gesamtgebilde jedoch eher wie ein durch und durch lebendiger Komposthaufen, bzw. wie ein Haufen Zellschaum.

Wenn ich also unseren derzeitigen Entwicklungsstand der Menschheit mit irgend etwas vergleichen sollte, würde ich es mit dem Zellschaum im Mutterleib vergleichen.

Der darin enthaltene Gen-Code jeder einzelnen Zelle in der Lebensform ist also noch gar nicht zum Tragen gekommen.

Ich denke, wir stehen vor der Frage, was aus uns als ganzes betrachtet letztendlich für eine Art von Lebensform werden soll, bzw. gibt es bereits einen Gen-Code oder lässt sich ein Gen-Code kreieren der es erlaubt, eine selbstständige und selbstbewusste Lebensform mit allen dafür benötigten Grund-Eigenschaften und Grund-Funktionen entstehen zu lassen. Eine Lebensform die ihren Gen-Code nicht als Korsett, sonder als Grundgerüst empfindet, mit dessen Hilfe sie sich umso freier, selbstbewusster und nach ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen entfalten und wachsen kann.

Wie diese Lebensform letztendlich in all ihren Details aussieht, ist nicht von Belang. Um so wichtiger ist es aber, so denke ich, das sie dauerhaft lebensfähig ist und sich selbst gefällt.

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Die Frage ist nun, sind wir bereit für etwas neues, bzw. einen Schritt weiter, oder nicht.

Bevor wir uns jedoch nicht im klaren darüber sind, wer wir sind und wo wir stehen – bevor wir nicht wirklich jeden möglichen Aspekt unseres (noch) jetzigen Zustandes bis zur Gänze ausgelebt und erfahren haben, sollte man nicht weiter gehen.

Denn es gibt wohl nichts schlimmeres, als eine nicht abgeschlossene und unausgefüllte Kindheit in der Erinnerung seines Lebens zu haben.